Lesen bildet. Diesen Satz kennt jeder von uns. In jeder Hinsicht. Wir wissen, dass Kinder Bücher brauchen, und dass sie unglaublich wichtig für die Entwicklung sind. Neulich stieß ich auf einen Satz, der sich in meinem Kopf verankerte. Frei übersetzt lautet er:
„Aus Kindern, die lesen, werden Erwachsene, die denken.“
Kinder sind wie ein trockener Schwamm. Sie saugen neues Wissen förmlich auf. Sind stolz darauf, etwas gelernt zu haben und dieses Wissen auch reproduzieren zu können und damit auf Anerkennung zu stoßen.
Die Magie der Bücher
Blicke ich auf meine Kindheit zurück, kann ich mich nur vereinzelt daran erinnern, Geschichten vorgelesen bekommen zu haben. Bücher waren zwar zugänglich, aber eingeschränkt, nie omnipräsent. Den Weg zum Lesen habe ich mir selbst geebnet. Weil ich der Typ dafür bin? Weil ich Sehnsucht nach Gedankenfreiheit hatte? Ich kann gar keine eindeutig Antwort darauf geben, warum mich Bücher so magisch anziehen. Wenn ich lese, ist mein Kopf im Urlaub. Ich lösche jede Datei meiner Gehirnzellen und schaffe Kapazität für die Welt der Buchstaben, in die ich mich vollends begebe.
Frei – vorurteilslos -bedingungslos. Lesen befreit. Schreiben auch.
Digitale Medien
Es verwundert viele, aber wir besitzen keinen Fernseher. Monsieur Milchbart hat zwar Zugang zu digitalen Medien, allerdings nur eingeschränkt. Nur ausgewählt und vor allem exklusiv. Es scheint konträr. Ein Bloggerkind, dem der Zugang zu Medien verwehrt bleibt. Tut er nicht. Er wird nur gebündelt – auf Printmedien. Auf eine Form, die sein Verstand besser fassen kann. Altersgerecht und kindgerecht. Ihm zu Liebe.
Fernsehen ist toll, keine Frage. Auch das Tablet bietet unendlich viele Möglichkeiten zur Bespaßung. Aber was es außerdem kann, ist Kinder erschaffen, die Rezeption nur passiv erlernen. Ein Film gibt Dir die visuelle Komponente immer schon vor. Beim Buch hingegen entstehen die Charaktere im Geiste. In der Fantasie. Und was ist ein Kind ohne seine ausgeprägte Fantasie? Genau dafür brauchen Kinder Bücher.
Das geschriebene Wort mit eigenem Auge selbst zu erfassen, ist ein völlig anderes Format als das Betrachten eines Films. Ich möchte gar nicht das eine schlecht machen und das andere hoch in den Himmel loben. Denn natürlich hat auch ein Film definitiv seine Existenzgrundlage, doch sollte er nicht ausschließlich für die altersgerechte Entwicklung unserer Kinder herangezogen werden. Die richtige Balance ist wichtig.
Kinder sind unser Spiegel
Oft werde ich gefragt, wie ich es geschafft habe, dass meine Kinder so verrückt auf Bücher sind. Wahrscheinlich weil sie einen Alltag gewohnt sind, in dem es normal ist, ihre Eltern ebenfalls lesend vorzufinden. Ich komme nicht umhin mich zu fragen: „ Wie oft sieht ein Kind, das Bücher nicht interessant findet, seine Eltern mit einem Buch in der Hand?“
Kinder sind der Spiegel unseres eigenen Verhaltens. Hier liegt ein Schlüssel zum Erfolg. Seitdem ich Mutter bin, komme ich wahrlich nicht mehr so oft zum Lesen wie früher. Ich komme noch nicht einmal zu regelmäßigem Schlaf. Trotzdem gehört das Lesen zu meinem Tagesrhythmus dazu. Das weiß auch Monsieur Milchbart.
Meine Kinder sollten die Liebe zu Büchern früher finden als ich. Mit dem Vorlesen kann man daher meiner Meinung gar nicht früh genug beginnen. Unsere Bücher gehören zu unserem Alltag. Leserituale sind dabei das Lebenselexier. Das fordern Monsieur Milchbart und Mister Spucki nun schon selbstbestimmt. Sie brauchen die Bücher, um gut in den Schlaf zu finden. Dabei lässt sich Bilderbuchbetrachtung schon mit den allerkleinsten Kindern realisieren. Monsieur Milchbart und Mister Spucki waren keine 5 Monate, als wir damit starteten. Langsam, nur einige Seiten mit einzelnen Motiven. Kontinuierlich und beständig. Jeden Abend. Auch, wenn ich eigentlich schon zu müde bin. Das Vorlesen gehört einfach dazu.
In diesem Sinne!
Wir brauchen eine Gesellschaft, die denkt. Lasst unsere Kinder lesen!
Falls Ihr auf der Suche nach Buchempfehlungen seid, verlinke ich Euch hier alle Blogposts, in denen ich einige unserer liebsten Bücher vorgestellt habe.
Schreibt doch gerne in die Kommentare, wie Ihr das Lesen in Eurer Familie etabliert habt. Wie schauen die Leserituale bei Euch aus und was ist Euch beim Betrachten von Büchern mit Kindern besonders wichtig? Ich bin gespannt auf Eure Meinungen.
Viele liebe Grüße & Selam
Eure Vanessa
Sehr schön geschrieben Liebes, habe es gerne gelesen. Bei uns wird auch jeden Abend gelesen entweder türkisch oder deutsch, das suchen die Kinder dann aus (7 und 3,5 J). Ich selber komme im Alltag garnicht dazu und lese auch gerne im Bett und dann fallen auch die Augen zu. Ein Leben ohne Bücher kann ich mir garnicht vorstellen❤️
Vielen lieben Dank für Deine Nachricht. Es freut mich, dass Dir der Blogpost gefallen hat.
Oh ja. Das kenne ich! Lesen macht mich auch immer so unglaublich müde… und zack ist man eingeschlafen.
Viele liebe Grüße & Selam
Vanessa
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